Kooperationen

Die Selbstbaugenossenschaft kooperiert auf verschiedenen Ebenen mit Akteuren in Berlin, um ihren gemeinwohlorientierten Auftrag gerecht zu werden.

Soziale Träger

Das stabile Wohnumfeld mit engagierten genossenschaftlichen Hausgemeinschaften ist eine ideale Voraussetzung für die Einbindung von sozialen Trägern und betreuten Wohnungen. Für soziale Träger ihrerseits wird es immer schwerer, Vermieterinnen für ihre Bedarfe zu finden, die bereit sind, ihnen bezahlbaren Wohnraum anzubieten.
Aus diesem Grund versucht die Selbstbaugenossenschaft zunehmend inklusive Hausprojekte zu initiieren und in bestehenden Häusern einzelne Wohnungen an Menschen mit Behinderung und/oder Betreuungsbedarf zu vergeben. Grundvoraussetzung ist immer, dass die Hausgemeinschaft in das inklusive Konzept eingebunden ist und es mit trägt.

Die Selbstbaugenossenschaft ist Mitglied im Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte. Neben dieser langjährigen Kooperation mit dem Diakonischen Werk hat sie die ev. Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge mit neun Wohnungen in das inklusive Wohnprojekt Lindenstr. 90/91 in der Rechtsform einer WEG eingebunden. Ein neues Wohnprojekt mit dem Diakonischen Werk und dem ev. Klubheim e.V. ist in Planung, und ein Wohnquartier mit vielen Schnittstellen und inklusiven Elementen zwischen der Stephanus-Stiftung und vier anderen jungen Genossenschaften als städtebauliches Konzept in Vorbereitung.
Seit 2001 existiert das Inklusionsprojekt mit LebenTraum e.V. für Alleinerziehende, einer Flüchtlingswohnung und der Selbstilfekontakstelle gGmbH in der Lübecker-/Perleberger Strasse.

Genossenschaften

Die politische Interessensvertretung erfolgt durch die Mitgliedschaft im GdW und im Verband Berlin Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. . Auf Grund der wohnungspolitischen Situation und der Schwierigkeit, in Berlin Neubauprojekte umzusetzen, wurde der Bund junger Genossenschaften mit über 20 weiteren Genossenschaften gegründet. Aus dem Kreis junger Genossenschaften sind kooperative genossenschaftliche Modellquartiere in der Entwicklungsphase.
Daneben ist die Selbstbaugenossenschaft Mitglied im Wohnbund e.V. als bundesweites Netzwerk und Interessensvertretung sowie zur Förderung des gemeinwohlorientierten Genossensschaftsgedankens Mitglied im Genossenschaftsforum e.V.

Der Aufsichtsrat

Auf der Generalversammlung am 27.06.2019 wurde der Aufsichtsrat neu gewählt und setzt sich zusammen aus den Genoss*innen

Barbara Neumann-Cosel
Regina Reuschenberg
Andreas Uhle
Achour Belhouchat
Benno Weischer
Detlef Obendorf
Ingo Neef
Steffen Heiduk (Vorsitzender)

Organe und Gremien

Der Vorstand:

Horst Pfander, Dirk Eicken, Wolfgang Grassl

Der Aufsichtsrat:

Matthias Eggert (Vorsitz), Jana Ritchie (stellv. Vorsitzende), Barbara Neumann-Cosel, Selina Walter, Judith Bartsch, Andreas Uhle, Tobias Philipp, Detlef Obendorf, Ingo Neef, Thomas Richter

Die Generalversammlung:

Jede:r Genoss:in mit einer Stimme

Unsere Geschichte

1984 im Zuge der Internationalen Bauausstellung (IBA) gegründet, um genossenschaftliches Wohnen bei überschaubaren Hausgrößen im innerstädtischen Bereich zu fördern, errichtete die Selbstbaugenossenschaft Neubauprojekte im Rahmen der Selbstbeteiligung der Nutzer:innen. Es entstanden absolut bedarfsorientierte Wohnungen mit hoher Identifikation der Bewohner:innen in stabilen Hausgemeinschaften. Nach den deprimierenden Erfahrungen von Monotonie in Vorstadtsiedlungen und Trabantenstädten wünschten sich immer mehr Menschen eine innerstädtische Lebensqualität, die allen Bewohner:innen eines Hauses, insbesondere Familien mit Kindern, ein vertrautes und selbstbestimmtes Umfeld ermöglichte. Als Modellvorhaben einer damals modernen und zeitgemäßen Bewohner:innengenossenschaft sah die SBG ihre Hauptaufgabe darin, Voraussetzungen für dieses nachbarschaftliche Wohnen zu schaffen.
Das Wohnen in Nachbarschaften steht vielerorts einem einseitig geprägten sozialen Umfeld gegenüber und ist eine stabile Zelle, die auf das Wohnumfeld ausstrahlt und es stützt.

Am 16. September 2019 konnte die SBG ihr 35-jähriges Jubiläum feiern.

Mittlerweile sind 10 Häuser in dieser Art neu entstanden oder grundlegend modernisiert worden. 3 Projekte (Wilhelmstraße 114, der LiMa-Wohnhof in der Markgrafen-/Ecke Lindenstraße und die Dessauer Str. 23/23a) sind nicht mehr im Bestand der Selbstbaugenossenschaft auf Grund gekündigter Generalmietverträge. Dafür konnte im Juli 2018 das neue Projekt in der Lindenstr. 91/91 erfolgreich fertiggestellt und bezogen werden (s. auch Neubauprojekt IBeB).

Wer wir sind

Unsere Genossenschaft hat 223 Mitglieder.

8 Mitglieder sind im  Aufsichtsrat tätig und 3 Mitglieder sind im Vorstand vertreten.

Selbstbau und Eigenleistung
Der Selbstbau war bei Gründung der Selbstbaugenossenschaft Kristallisationspunkt und Hauptbestandteil des Konzepts. Ohne Eigenleistung und Selbstbau wären die Vorhaben nicht finanzierbar gewesen. Jede:r Nutzer:in, der/die sich zu Teilnahme an einem Projekt entschloss, brachte in hohem Maße Eigeninitiative und Verantwortungsbereitschaft in die Selbstbauarbeit ein. Durch das Mitbauen entsteht erfahrungsgemäß eine starke Indentifikation mit dem eigenen Haus, die im Weiteren auch die Pflege und Instandhaltung des Gebäudes garantiert. Das Mitbauen erschloss eigene Gestaltungsmöglichkeiten. So wurde jede Wohnung ein Unikat. Der Ausbau der Gemeinschaftseinrichtungen und viele andere Arbeiten wurden von der jeweiligen Nutzergruppe gemeinsam geleistet, Schwächere wurden von anderen Mitgliedern unterstützt. So entwickelte sich durch das gemeinsame Bauen das Wichtigste: die Basis für eine funktionierende Hausgemeinschaft. Auch wenn sich in den mittlerweile 30 Jahren seit Bestehen der Selbstbaugenossenschaft viel verändert hat, haben sich doch im Kern viele Aspekte von damals erfüllt. Das ist an der äußerst geringen Fluktuation deutlich zu erkennen. Es wurden und werden von den Nutzer:innen Verwaltungsaufgaben für das eigene Haus übernommen, was unsere Hausverwaltung entlastet, die Kommunikation innerhalb des Hauses stärkt und schließlich auch Kosten einspart.